Stadtmuseum des Schlosses von San Giusto – Waffenkammer
Triester Lapidarium
Civico Museo del Castello di San Giusto – Armeria
Lapidario Tergestino al Bastione Lalio
Piazza della Cattedrale, 3
Trieste
+39 040 309362
+39 040 675 4068
SCHLOSS VON SAN GIUSTO
Das Schloss thront auf dem Hügel, der Triest, seinen Golf und sein Hinterland dominiert. Der Bau der Festung, der von den österreichischen Kaisern – denen die Stadt 1382 ihr Schicksal anvertraut hatte – zum Schutz und zur Kontrolle der Stadt und als Zuhause für den kaiserlichen Kapitän in Auftrag gegeben wurde, dauerte von 1468 bis 1636. Die Konstruktion begann mit der Casa del Capitano (Haus des Kapitäns) – einer befestigten Behausung, die von einem L-förmigen Turm flankiert wurde. Später wurde sie in eine dreieckige Festung mit drei Bastionen unterschiedlicher Form integriert, weil sie allmählich auf die modernsten militärischen und defensiven Techniken aktualisiert wurde: die Bastione Rotondo (Rundbastion) oder Bastione Veneto (Venetische Bastion) von 1508-1509; die polygonal geformte Bastione Lalio (Lalio Bastion) oder »Hoyos« von1553-1557;diedreieckige Bastione Fiorito (Blütenbastion) oder »Pomis«, die 1636 beendet wurde. Die österreichischen Reichskapitäne residierten auf der Burg bis 1750, als dort eine Militärgarnison und ein Gefängnis angesiedelt wurden. Seit 1936 ist das Schloss, das nach einer radikalen Restaurierung in ein Museum umgebaut und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, zu einem der Wahrzeichen der Stadt geworden, sowohl weil es eine herrliche Aussicht von den Währgängen aus über die Stadt und den Gulf bietet, als auch weil es zwei wichtige Abschnitte der Civici Musei di Storia ed Arte (Stadtmuseen für Geschichte und Kunst) beherbergt: das Civico Museo del Castello di San Giusto-Armeria (Stadtmuseum des Schlosses von San Giusto-Waffenkammer) und das Lapidario Tergestino (Triester Lapidarium),inder Lalio Bastion.
DER BESUCH
Jenseits der Zugbrücke befindet sich ein großer Vorhof, der 1557 erbaut wurde. Hier stehen zahlreiche Grabsteine aus Triestausden Jahren 1500 bis 1800 und zweigroße Bronzestatuen aus dem 19. Jahrhundert, die in der Stadt als Michez und Jachez bekannt sind und einmal die Stunden auf der Uhrdes Rathausesvon Triest auf der Piazza dell’Unità d’Italia (Platz der Einheit Italiens) schlagten. Eines der Wahrzeichen der Stadt, die so genannte »Melone«, ein steinernes Artefakt aus der Zeit der Römer, befindet sich im Atrium im Erdgeschoss des Hauses des Kapitäns, neben dem Ausgang des Museums. Der riesige Innenhof der Milizen wird von den Mauern der Festung umschlossen, an deren Spitze die Währgänge im Freien verlaufen.Vom Innenhof aus gelangt man in das Lapidario Tergestino (Triester Lapidarium), den Kanonensaal und das Weinhaus.
DAS STADTMUSEUM FÜR GESCHICHTE UND KUNST – WAFFENKAMMER
Das Stadtmuseum für Geschichte und Kunst – Waffenkammer befindet sich in den Räumen des Hauses des Kapitäns aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Der Zugang zum Museum erfolgt von der Rundbastion aus, direkt im historischen Herzen des Schlosses, dem Haus des Kapitäns aus dem späten 15. Jahrhundert und beginnt in einem Einführungsraum, der die Geschichte der Stätte und der Stadtentwicklung von Triest mit Hilfe alter Ansichten, Fotografien und eines Modells vom Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts erzählt, das die Stadt vor der Erweiterung im 18. und 19. Jahrhundert darstellt. Der Austellungsweg setzt sich in Räume aus dem fünfzehnten Jahrhundert fort, um auf den überdachten Wehrgängen fortzufahren, wo sich die Waffenkammer befindet: Stangenwaffen (Hellebarden, Partisanen, Hakenspieße, Falchione), lange und kurze Blankwaffen (Schwerter, Dolche und Bajonette), Fernwaffen (Kreuzbogen), lange und kurze Feuerwaffen (Gewehre und Pistolen) und Zubehör (Schießpulverflaschen und Patronenhalter) erzählen die Entwicklung der Waffen in Europa vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Die Ausstellung wird von einer reichen Auswahl an Truhen der gleichen Zeit der Waffen begleitet. Von hier aus geht es weiter nach unten, um den Caprin- Saal und die angrenzende Vorkammer zu besichtigen, in der sich die Einrichtungen von Giuseppe Caprin (Triest 1843-1904) befinden: Der berühmte Journalist, Historiker, Verleger und Patriot aus Triest hatte sein Zuhause – 1878 im Renaissancestil im Stadtteil San Giacomo in Triest erbaut – zu einem berühmten Salon italienischer Geist und Kultur gemacht. Die Einrichtungen – darunter wertvolle Hochzeitskasten und eine seltene Lanterne einer venezianischen Galeere aus geschnitztem und vergoldetem Holz aus dem 16. Jahrhundert, sowie die Skulpturen und Gemälde sind alle venezianisch und können aus der Zeit zwischen 1500 und 1700 datiert werden.An der Decke hängt ein großes Leinwandgemälde mit dem Il trionfo di Venezia (Triumph von Venedig) von Andrea Celesti und seiner Werkstatt aus dem späten 16. Jahrhundert. Die oben beschriebenen Räume, die aus den beiden ursprünglichen Stockwerken des Hauses des Kapitäns stammen, stellen zusammen mit der angrenzenden schraubenförmigen Treppe der massivste Umbau dar, die in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts im Schloss durchgeführt wurde, um es in ein Museum zu verwandeln. Im Erdgeschoss wird der Besucher von der spätgotischen Kapelle San Giorgio empfangen. Der Apsisbereich ist durch das Kreuzgewölbe mit Gewölberippen, die auf kopfartigen Konsolen ruhen und durch das Wappen von Kaiser Friedrich III. von Habsburg, der 1468 den Bau der Festung beauftragt hatte, gekennzeichnet.
TRIESTER LAPIDARIUM
Der Cortile delle Milizie (Milizhof) führt zum Lapidario Tergestino (Triester Lapidarium), das sich innerhalb der Bastion Lalio befindet, wo der Besucher in die Geschichte der römischen Tergeste (alter Namevon Triest) durch die wertvollen Denkmäler (Zivilbasilika, Forum und Propylaeum), Kultstätten (mit Widmungen an Jupiter, Kybele, Silvanus, Bona Dea, Herkules und Minerva), Mauern, das Theater (mit einer Reihe von Statuen) und die Nekropole (Altäre, Stelen, Urnen und Sarkophage, die an die Namen der alten Tergestiner erinnern) eintauchen kann. Ein Raum ist den Mosaiken aus der luxuriösen maritimen Villa entlang der Küste bei Barcola gewidmet (Ausgrabungen nicht sichtbar). Sie stammen aus der Zeit zwischen dem Ende des ersten Jahrhunderts v. Chr. und der Mitte des ersten Jahrhunderts n. Chr. und dokumentieren den feinen Geschmack der reichen Besitzer, die die Villen von Augustus, Tiberius und Nero nachahmen wollten.